Bei 5 Bft und 1,80m Welle nahmen 3 FX One Teil.
Carsten Jäckel holt sich mit 6 Vollwaschgängen den Titel als Kenterkönig und gewinnt 1 Flasche Rum. Frank Bruhn läßt es mit Sohn Simon ruhiger angehn und schafft es ohne Badestopps. Hier ein aufregender Bericht von Jörn mit Bildern seiner OnBoard- Kamera...
(...aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert...)
Jörn: „Hallo Frank und Carsten,
der Wetterbericht sieht ja heftig aus für Sylt. 6 Bft. Und 2m Welle sind ja nicht so einladend. Hoffe, das bessert sich noch bis zum Wochenende.“
Frank: „Jetzt wird aber nicht „der Schwanz eingekniffen“! Sylt ist Sylt. Für Flaute wollen wir ja wohl auch nicht da hin fahren! Die Wellen können uns eigentlich egal sein. Da wir weder durch die Brandung starten noch in der Welle landen müssen (beides ist geschützt auf der Ostseite). Wir können auf der Westseite auch ganz bequem die Dünung abfahren. Mit der Strömung kommt man bei Wind auch besser klar als bei Flaute.“
Carsten: „Bange sein gilt nicht; außerdem nur bft 5 und 0.9m für List am Samstag und 3-4 bft und 1,4m am Sonntag. Mein Boot ist verladen und ich bin schon ganz kribbelig.“
Na, ja, von der Noordwijk-Regatta konnte mich Jan mit seinen gut gemeinten Warnungen vor heftiger Nordseewelle und den damit verbunden Ungemütlichkeiten gerade noch abhalten (was ein Glück war). Aber mit diesen hoch motivierten und vollkommen ahnungslosen Kollegen war wohl keine Ausrede gut genug, nicht zu kommen. Frank war letztes Jahr schon bei den 60sm vor Sylt und konnte das Revier am besten von uns dreien beurteilen. „Bequem die Dünung abfahren“ hatte ich mir dann aber doch anders vorgestellt. Und „egal“ waren wir nur der Welle, aber nicht umgekehrt.
Aber mal von Anfang an: Mit der Fähre von Dänemark war wirklich kein Problem und dank Sponsoring auch nicht zu teuer. Dann von List aus einmal die Insel runter bis Hörnum. Ein kleiner aber feiner Rahmen beim SCC in Hörnum. Kurioserweise müssen die Boote mit einem kleinen Handkran von der Hafenmole über eine Schutzmauer in den Sand gehoben werden. Hochwasserschutz – eine Ahnung von der dahinter stehenden Kraft sollten wir am nächsten Tag bekommen. Noch die Boote aufbauen und ein Schwätzchen beim Bier. Das Wetterbericht sah ja ganz entspannt aus. Nachts hat es dafür heftig getobt. Am nächsten Morgen Schlange stehen beim Sylter Bäcker, Steuermannsbesprechung: „draußen ist Welle“; „oh, du bist zum ersten mal hier?“ fragte der Sylter Surflehrer, „Einhand und mit Gennaker? Na, das wird ja lustig.“ Ja, klar, dafür sind wir doch gekommen... Vor dem Kap wartete schon der Seenotrettungskreuzer auf den Start. Der war auch wirklich problemlos. Auf der Ostseite ist alles ruhig, nur Wind 4-5, keine Welle.
An der Südspitze brodelt das Wasser. Markus, der lokale F18 Segler zieht den Gennaker, wir natürlich auch. Hm, vielleicht doch ein bisschen früh, müssen zu hoch anluven. Na dann mal mutig ins Trapez. Ok, 1.5m Welle heißt 1,5m im Durchschnitt.
Darauf hat mich entschieden die erste 2m Welle aufmerksam gemacht, die unmissverständlich klarmachte, was hier die bestimmende Größe für die nächsten 25sm Raumschotkurs war und mit der ich direkt koppheister gegangen bin.
Das war wirklich segeln im Grenzbereich. Aber es geht. Frank ist am Ende die beste Strategie gefahren, nämlich ganz tief und defensiv. Carsten und ich hatten zwischendurch das Messer zwischen den Zähnen, was sich bei mir mit 4 und bei Carsten mit 6 (!) (Sonderpreis Kenterkönig) Kenterungen unter Gennaker gerächt hat. Gegen Ende hatten wir es aber alle ganz gut im Griff.
Ich denke, wenn wir nicht im Rahmen einer Regatta mit den entsprechenden Ergeiz und ausreichend Sicherungsbooten unterwegs gewesen wären – niemand wäre auf die Idee gekommen, sich das knapp 3 Stunden anzutun. Aber wie das so ist: Am Ende waren alle glücklich und stolz wie Bolle. Am nächsten Tag war aufkommende Flaute angesagt, was sich aber zum Glück nicht bewahrheitet hat. Mit ausdauerndem Regen ab Westerland kamen schöne 4 Windstärken bei mäßiger Welle und damit eine schöne Kreuz bis an die Südspitze und durchs Ziel. Wiederholung im nächsten Jahr sehr zu empfehlen – jetzt kann uns ja nichts mehr schrecken :-).
Vielen Dank an Holger„das war grenzwertig am Samstag“ (und Glückwunsch zur guten Platzierung !) und den SCC, der alles sehr gut organisiert und uns sehr freundlich aufgenommen hat.
Vielen Dank auch an Jan Weber, der uns seine Action Cam ausgeliehen hat. Den Ritt an der Spibaumnock hat sie leider nicht überlebt. „Wasserdicht bis 3m Tiefe“ – gar nicht gemerkt, dass ich so tief getaucht bin :-).
Jörn
Dieser Bericht ist auch erschienen unter www.fx-one.de.
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