Am Freitag um 9Uhr war bei mir Abfahrt in Wilhelmshaven angesagt. Mein erstes Ziel war die Elbinsel Krautsand um mich dann mit BD und dem Hotel California auf die Reise nach Sylt zu machen. Die Wettervorhersage für das Wochenende waren nicht sehr viel versprechend und es war von vornherein klar, dass es ein anstrengendes Wochenende werden sollte. Angesagt waren für Samstag 6Bft, Sonntag 6-7Bft, gegen Abend weiter zunehmend.
Nachdem wir gegen 19Uhr angekommen waren und die Boote abgeladen hatten gab es Gegrilltes und der Abend wurde mit Freibier eingeleitet. Wir ließen den Tag in einer kleinen Runde im schönen Vereinsheim des SCC ausklingen. Der nächste Morgen begrüßte uns mit schönen 6-7Bft aus Süd, weshalb schon bei der Steuermannsbesprechung die Startverschiebung bekannt gegeben wurde. Also war erst einmal warten angesagt. Ein Trost war, das Sylt eines der wenigen Stellen Deutschlands war, an der es zu dieser Zeit so gut wie gar nicht regnete und wir so die erste „Inklusivmahlzeit“, welche aus super leckeren Gulasch bestand, unter freiem Himmel zu uns nehmen konnten. Und dies war bei den Wettervorhersagen keine Selbstverständlichkeit. Die aktuellste Windvorhersage versprach für den Samstag Nachmittag, dass der Wind Richtung Westen drehen und abnehmen sollte. Letzteres traf auch ein, so dass die Regattaleitung am frühen Nachmittag entschied uns raus zu schicken. Schon kurz nach dem Start zeichnete sich ab, wer bei diesem Wind dominiert. BD machte schon auf der Startkreuz allen klar, seine Lieblingsbedingungen herrschten. Er setzte sich früh an die Spitze und gewann mit angenehmen Polster vor Jörg. Gesegelt wurden drei Up- and Downs mit Ablauftonne und von der 2 ging es vorm Wind ins Ziel. Die zweite Wettfahrt wurde sehr zügig nach Zieldurchgang der letzten Boote gestartet. Und sie begann, wie die Erste endete. BD setzte sich wieder unmittelbar nach dem Start an die Spitze, gefolgt von Jörg und mir.
Der Wind nahm immer mehr zu und schon zu beginn des zweiten Wettfahrt kippte der Strom, so dass langsam aber sicher eine mehr oder weniger schöne Welle auftürmte. Broder segelte einen souveränen Start-Ziel-Sieg, zweiter wurde Jörg, den Dritten erkämpfte sich Daniel kurz vor der Ziellinie. Der Wind nahm immer weiter zu, was viele als Einladung sahen, baden zu gehen. Mich hat es 1:20 Minuten vor dem dritten Start das erste mal „umgehauen“, keine 3 Minuten später lag ich wieder drin. Olli kenterte ebenfalls vor dem Start, was die Aussicht vordere Plätze zu Nichte machte. Zahlreiche Aufgaben führten dazu, dass letztendlich nur sechs 14er die dritte Wettfahrt beendeten und dieser „Rest“ wurde erneut von BD ins Ziel geführt. Dieses mal machte Jörg ihm auf dem Zielschenkel ziemlich Druck, aber das Polster reichte für den Sieg.
Der Regattatag war geprägt von viel Wind, Welle und Kenterungen. Spitzenreiter war hier Martin mit drei kurz aufeinander folgenden Tauchgängen. Nils kam leider der Mast runter, was auch ihn zum frühen aufgeben zwang. Es gab viele dnf's, aber es waren drei tolle Wettfahrten, die von der Regattaleitung sehr schnell durchgezogen wurde. LOB!!
An Land erwartete uns dann ein gut besuchtes Lagerfeuer, und ein mit Wurst und Fleisch gefüllter Grill und verschiedenen Salaten als Beilagen. Der SCC hat groß aufgefahren und es wurde sehr gut angenommen. Es gab eine Bierbude am Strand, zwei Zelte, das besagte Lagerfeuer, eine tolle Live Band und für die Kleinen eine Hüpfburg. Diese Kombination zog neben den Seglern auch viele Touristen an und die Band DieDry sorgte mit gecoverten Tophits im eigenen Stil für eine super Stimmung. Zur späteren Stunde verschwanden die Meisten nach diesem anstrengendem Tag schnell im Bett, was auf die super Stimmung aber kaum Einfluss hatte. Die Party wollte kein Ende finden, wozu natürlich auch der ein oder andere Havanna Club beigetragen hat. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert getanzt und gesungen. Beendet wurde der Abend von uns dann mit einem Gutenachtbier im Hotel California bei BD.
Als wir am nächsten morgen aufwachten hatte die Regattaleitung schon entschieden, dass keine Wettfahrt mehr stattfinden wird. Eine ungewohnt frühe Entscheidung, aber allen war klar, dass es die einzig Richtige war. Der Wind war noch deutlich stärker als am Samstag, wodurch eine schon fast klare Entscheidung bestätigt wurde: Der alte/neue deutsche Meister heißt Broder Diedrichsen. Er hat allen gezeigt, wie man bei diesen Bedingungen segelt und mir einer souveränen 1/1/1-Serie seine Position in der Szene untermauert. GLÜCKWUNSCH BRODER.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass es trotz des Wetter ein traumhaftes Wochenende war und ich kann nur sagen, es lohnt sich. Durch die Fahrtkostenzuschüsse und den Fährrabatt ist es kaum teurer gewesen, als andere Regatten. Dies kann also kein Grund sein, nächstes Jahr nicht nach Sylt zu kommen. Der SCC hat eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt mit viel Rahmenprogramm, gutem Essen und einer vorbildlichen Regattaleitung, die trotz der schwierigen Bedingungen 3 Läufe auf die Beine gestellt hat. Das Lädt ein zum wiederkommen und ich hoffe, dass die Meldezahlen nächstes Jahr noch getopt werden.
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